
Interview mit Ingo Frey über seine Erfahrungen mit HVO100
Motivation & Entscheidung für HVO100
Frage: Was hat Sie dazu bewegt, HVO100 auszuprobieren? Gab es bestimmte Faktoren, die Sie überzeugt haben?
Ingo Frey: Meine Entscheidung für HVO100 basiert auf der Nachhaltigkeit des Treibstoffs. Ich habe mich intensiv damit auseinandergesetzt und im Jahr 2023 einen Bericht im Fernsehen über BASF und synthetische Kraftstoffe gesehen. Das hat mich motiviert, HVO100 auszuprobieren. Elektroautos überzeugen mich bislang nicht, da ich ihre Nachhaltigkeit noch nicht als ausgereift empfinde. Die positiven Effekte von HVO100 auf den Motor sind ein weiterer großer Vorteil.
Frage: Haben Sie sich vorher über synthetische Kraftstoffe informiert oder sind Sie eher zufällig darauf gestoßen?
Ingo Frey: Ich habe mich bewusst informiert und durch den Fernsehbericht mein Interesse an synthetischen Kraftstoffen vertieft.
Erfahrungen mit HVO100
Frage: Wie lange fahren Sie schon mit HVO100, und in welchen Fahrzeugen setzen Sie es ein?
Ingo Frey: Ich fahre meinen Mercedes Vito (Baujahr 2019) seit etwa 9.000 Kilometern mit HVO100. Mein Wohnmobil auf Ducato-Basis nutze ich ebenfalls mit HVO100 und bin damit bereits rund 3.500 Kilometer gefahren.
Frage: Haben Sie Unterschiede im Fahrverhalten oder der Leistung Ihres Fahrzeugs festgestellt?
Ingo Frey: Ja, die Motoren laufen deutlich ruhiger und geschmeidiger. Der Durchzug beim Ducato mit 150 PS ist spürbar besser. Beim Vito mit 240 PS ist der Unterschied zwar vorhanden, aber weniger ausgeprägt.
Frage: Wie ist Ihr Eindruck in Bezug auf Verbrauch und Reichweite im Vergleich zu herkömmlichem Diesel?
Ingo Frey: Der Verbrauch ist etwas geringer. Im Winter gibt es keinerlei Startprobleme, und mein Wohnmobil bleibt frei von Dieselpest. Zudem gibt es keine Aussetzer mehr, und der typische Dieselgeruch entfällt. Besonders beeindruckt bin ich vom geringeren AdBlue-Verbrauch meines Mercedes.
Alltagstauglichkeit & Versorgung
Frage: Wo tanken Sie HVO100, und wie empfinden Sie die Verfügbarkeit?
Ingo Frey: Das Tankstellennetz könnte besser sein, aber es entwickelt sich weiter – insbesondere in der Region München.
Frage: Wie ist Ihre Erfahrung mit dem Preis im Vergleich zu Diesel?
Ingo Frey: Der Preis ist akzeptabel, vor allem angesichts der sofortigen Vorteile. Allerdings sollte HVO100 als synthetischer und CO2-neutraler Diesel von der CO2-Steuer befreit werden. Gleichzeitig wäre eine CO2-Besteuerung von E-Autos angebracht, wenn man den deutschen Strommix betrachtet. Zudem sollte HVO100 unabhängig vom Rohölpreis gehandhabt werden, da es keine Verbindung zur Ölindustrie hat. Auch nachhaltiger Strom sollte nicht an die Strombörse gekoppelt sein, da Sonne, Wind und Wasser von Natur aus kostenlos sind.
Frage: Würden Sie HVO100 auch Freunden oder Kollegen empfehlen?
Ingo Frey: Auf jeden Fall! Die Vorteile liegen klar auf der Hand – sowohl in Bezug auf die Motorverträglichkeit als auch auf die Umweltfreundlichkeit.
Nachhaltigkeitsaspekt & Zukunft
Frage: Wie wichtig ist Ihnen der Umweltaspekt beim Tanken?
Ingo Frey: Nachhaltigkeit ist mir sehr wichtig. Ich betreibe ein Fahrradgeschäft mit Schwerpunkt auf Werkstattbetrieb und lege generell großen Wert auf umweltfreundliche Lösungen.
Frage: Glauben Sie, dass synthetische Kraftstoffe wie HVO100 eine größere Rolle in der Mobilität der Zukunft spielen werden?
Ingo Frey: Ja, definitiv! Synthetische Kraftstoffe haben nicht nur in der Mobilität Potenzial, sondern auch beim Heizen und in anderen Bereichen, in denen Öl oder Diesel verwendet wird. Es gibt viele ungenutzte Abfallstoffe, die stattdessen für die Produktion solcher Kraftstoffe genutzt werden könnten.
Frage: Würden Sie sich wünschen, dass HVO100 noch an mehr Tankstellen verfügbar ist?
Ingo Frey: Unbedingt! Ich bin überzeugt, dass synthetische Kraftstoffe die Zukunft sind, und es sollten so schnell wie möglich mehr Tankstellen sie anbieten.