Kraftstoffe und Verbrennungsmotor: Was tanken wir in Zukunft?

20.02.2018 - Die Absatzgesetzgebungen bezüglich der Schadstoffemissionen werden immer strenger. Nicht zuletzt deshalb arbeitet die Industrie gemeinsam mit Forschungsinstituten an der Weiterentwicklung des Verbrennungsmotors. Veränderungen sind vor allem im Kleinwagen-Sektor zu erwarten – es wird zukünftig eine deutlich geringere Vielfalt an Verbrennungsmotoren geben. Denn insbesondere der Dieselmotor wird für das Kleinwagensegment nicht mehr angeboten werden.

CO2-Emissionen und „saubere Mobilität“

Das Thema CO2-Emissionen beschäftigt den Verkehrssektor. Eine vollständige Eliminierung der Treibhausgas-Emissionen wir bis zum Jahr 2050 gefordert und auch das öffentliche Interesse am Thema nimmt zu.

Bei der motorischen Verbrennung entstehen Schadstoffe wie Stickoxide und Rußpartikel. Mittlerweile erreichen moderne Verbrenner mit effektiver Abgasnachbehandlung (EU -6d Klassifizierung) annähernd schadstofffreie Mobilität. Dadurch ist die Feinstaubbelastung aus der Verbrennung inzwischen minimal. Die meisten Feinstaubbelastungen resultieren aus Reifen-, Straßen- und Bremsenabrieb. Diese letztgenannten sind für herkömmliche und elektromobile Antriebe gleich hoch. Dennoch, durch den Einsatz von z.B. batterieelektrischen Fahrzeugen oder Fahrzeugen mit Brennstoffzelle sind Emissionen aus der Verbrennung zumindest lokal vermeidbar.

Doch was tanken wir in Zukunft?

Um diese Frage zu beantworten sind verschiedene Ansätze denkbar. Bei der Diskussion um die Abkehr vom Verbrennungsmotor hin zum Elektromotor wird immer noch außer Acht gelassen, dass es im Sektor Verbrennungskraftstoffe durchaus Alternativen zum herkömmlichen Benziner aus Erdöl gibt. Denn synthetische Energieträger, welche nicht auf Basis von Rohöl oder Erdgas hergestellt werden, können durchaus einen Beitrag zur Abkehr von fossilen Energiequellen leisten.

Synthetische Kraftstoffe als Alternative

Moderne synthetische Kraftstoffe erlauben es, den bekannten Ruß-Stickoxid -Zielkonflikt der dieselmotorischen Verbrennung zu vermeiden. Sie werden maßgeschneidert und haben einen verminderten Aromatengehalt sowie einen erhöhten Sauerstoffanteil. Über Anpassungen in der Motorsteuerung können so die Schadstoffemissionen weiter gesenkt werden.

Ansätze und Entwicklungen in diese Richtung gibt es bereits:

  • „e-Crude“ heißt eine glasklare Flüssigkeit der Firma Sunfire, Dresden, der beinahe klimaneutral zu sein scheint und weit weniger Schadstoffe hinterlässt als sein fossiles Pendant.
  • Das Karlsruher Institut für Technologie (K IT) stellt seit 2014 Benzin aus Stroh her. Mit dem so genannten Bioliq- Verfahren erreicht man 80 % weniger CO2 Ausstoß im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen. Außer Stroh kann man auch trockene Biomasse aus Land und Forstwirtschaft verwenden.

Fazit

Fakt ist: Moderne Kraftstoffe aus Biomasse tragen dazu bei, die Umweltbelastungen nicht nur lokal zu minimieren sondern auch eine globale CO2 Reduzierung zu erreichen. Deswegen gebührt ihnen ein fester Platz in den Forschungsbemühungen zur Erreichung der Klimaziele.

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