Pelletlager-Reinigung: Infos zur Lagerreinigung
25.11.2020 - Bevor wir dazu kommen, wie oft Sie Ihr Holzpelletslager reinigen sollten und was es hier zu beachten gibt, erklären wir kurz, woraus Holzpellets bestehen und worauf es bei dem sogenannten Einblasvorgang ankommt.
Der Einblasvorgang
Holzpellets werden überwiegend aus den rindenfreien Sägespänen der Schnittholzerzeugung gepresst. Die nötige Festigkeit verleiht den Pellets das im Holz enthaltene Lignin mit geringfügiger Zugabe natürlicher Bindemittel, wie beispielsweise Kartoffelstärke.
Werden nun Holzpellets angeliefert, werden die Pellets über den sogenannten Einblasvorgang in das Pelletlager gefüllt.
Der Silo-Lkw verdichtet über einen Kompressor die Luft für den Einblasvorgang. Er sollte für eine fachgerechte Zulieferung mit einem geeichten On-Bord-Wiegesystem, innen beschichteten Schläuchen zur Minimierung der Reibung beim Einblasen der Pellets sowie einem Absaugventilator mit Staubsack ausgestattet sein.
Beim Einblasen wird die vom Kompressor verdichtete Luftmenge zum Teil in die Kesselkammer am Fahrzeug geleitet, um die Pellets aufzulockern, während ein Teil als Treibluft genutzt wird. Die Pellets werden mit dem Luftstrom durch den Schlauch befördert.
Der Fahrer, der den Einblasvorgang durchführt, sollte abhängig von den individuellen Gegebenheiten vor Ort (kurzer oder langer Beförderungsweg) die geeignete Einstellung von Druck und Treibluftmenge wählen.
Während des Einblasens wird im Holzpelletlager durch das Absauggebläse ein leichter Unterdruck erzeugt. Wenn das Lager undicht ist, kann der Unterdruck nicht aufgebaut werden, sodass Luft mit feinem Staub in die umliegenden Räume dringen kann.
Ein Pelletlager sollte also staubdicht gebaut sein, da sonst der Einblasvorgang negativ beeinflusst wird.
Warum ist die regelmäßige Lagerreinigung so wichtig?
Beim Einblasvorgang entsteht Feinanteil im Pelletlager. Durch Entmischungsvorgänge beim Austrag, oder nicht richtig konstruierte/ausgestattete Lagerräume, konzentriert sich der Feinanteil im Laufe der Zeit im unteren Bereich des Pelletlagers. Bei der Holzpelletlager-Reinigung sollte sowohl dieser Feinanteil entfernt werden, als auch der Holzstaub, der sich an Wänden, Befüllstutzen oder anderen Flächen abgesetzt hat.
Um eine optimale Funktion der Pelletheizung sicherzustellen, sollte das Holzpelletlager spätestens alle zwei Jahre bzw. nach zwei bis drei Lieferungen vollständig entleert und der Feinanteil entfernt werden. Dazu bieten sich die Sommermonate an.
Was Sie bei der Holzpelletlager-Reinigung beachten sollten
Wenn Sie Ihr Pelletlager reinigen möchten, sollten Sie folgende Punkte wissen und beachten:
- Lagerreinigung bei Fertiglagern entsprechend der Reinigungsanleitung des Herstellers durchführen.
- Holzpelletlagerräume nur unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften betreten: Heizung und Austragssystem wurden ausgeschaltet.
- Staubmaske der Filterklasse P2 tragen.
- Das Lager sollte ausgesaugt – nicht gefegt – werden. In privaten Lagern reicht die Reinigung mit handelsüblichen Staubsaugern mit HEPA-Filter. Der Staubsauger sollte nicht auf höchster Stufe arbeiten, um eine Überhitzung zu vermeiden und Zündgefahren auszuschließen.
- Wichtig ist, das Pelletlager vor dem Betreten mindestens 15 Minuten lang zu lüften. Das Pelletlager sollte in allen Fällen nur in Begleitung einer zweiten Person, die sich außerhalb des Gefahrenbereichs aufhält, betreten werden. Erdvergrabene Lager und alle anderen Lager ab einer Kapazität von 40 t sind nur mit CO-Warngerät zu betreten.
Fazit:
Wer einen dauerhaft störungsfreien und sicheren Heizungsbetrieb will, sollte:
- nur EN-Plus A1 zertifizierte Lieferanten mit modernen Fahrzeugen beauftragen,
- und das Pelletlager regelmäßig ganz leeren und reinigen! Das spart hohe Ausgaben für eine notwendige Bunkerreinigung sorgt für einen störungsfreien Heizbetrieb.